Geschichtliches zur Glasperle

Glaskunst Venedigs:
Wissenswertes über die Herstellung:
Material für die Herstellung von Glasperlen:
Herstellung der Glasperlen:

Geschichtliches zur Glasperle:

In Ägypten und Mesopotamien um 3500 v.Chr. erstmals Glasherstellung – Perlen, Schmuck, kleine Gefäße und Talismane.
Wahrscheinlich als Nebenprodukt der Keramikherstellung.
Parallel in Europa um 2000 v. Chr. in Frankreich, wahrscheinlich als Nebenprodukt der Kupferherstellung.

Glasperlen waren sehr selten, geringe Mengen in Blau und Grüntönen (Verbindungen mit Kupfer)
Um 1500 v. Chr. gab auch Glas in Großbritannien
Ab 1200 v. Chr. wurden die Perlen mit aufwendigeren Mustern, Farben und Formen hergestellt. Die Perlen wurden meist in Strängen gehandelt.
Im 7. – 6. Jh. v. Chr. lag die bekannteste Glasstätte im heutigen Slowenien.
Im 6.-4. Jh. v. Chr. wird Novo Mesto durch die Glasperlen bekannt.
Bis 300 v. Chr. werden die Perlen in Europa bekannt.
Die Formen: Kugelig, Ringe in allen Größen und mit verschiedensten Verzierungen wie Glasfäden, Noppen, Augenmuster, …
Um 100 v. Chr. wird die Glasmacherpfeife erfunden und schon bald dehnt sich die Glaskunst im ganzen Römischen Reich aus.

Glaskunst Venedigs:

Ab dem 9. Jh. kommt Venedig zum Glashandel, durch bestimmende Flotten im Mittelmeerraum. Ab dem 11. Jhd gelangt Venedig zum Glasmonopol.

Um 1275 wurde die Ausfuhr von Glasbruch und Materialien zur Herstellung von Glas verboten!
Die Glasbläser und Glaskünstler wurden 1291 auf die Insel Murano ausgesiedelt. Zwischen 1454 und 1547 wurde den Glasmachern verboten Kontakt zu Menschen ausserhalb der Insel Murano verboten und die Weitergabe von Informationen über die Herstellung und Verarbeitung von Glas wurde sogar mit der Todesstrafe geahndet.

Die Hauptprodukte der Glasmacher waren Perlen, deren Produktion ständig verbessert wurde. Es gab Hohlperlen, Perlen massiv, bunt, einfärbig, mit hochkomplizierten Mustern, Chevron-Perlen und Perlen in verschiedensten Formen.
Man experimentierte mit verschiedensten Farben und anderen Zusätzen, mit eingebrannten Materialien, Metallen wie Gold und Silber wurden die Perlen immer schöner und einzigartiger.
Im 15. Jh. waren die Perlen begehrtes Handelsgut in alle Länder. Die Welt wuchs, und somit auch die Nachfrage. Im röm. Reich für Rosenkränze, in der muslimischen Welt für Gebetsketten, und auch nach Afrika im Tausch mit Öl, Gold und Sklaven.
Ab 1492 wurden Tonnen von Glas nach Amerika geliefert, wo Glas bis da hin noch unbekannt war und wurde dort gegen Silber und Länderein getauscht. So soll auch Manhattan im 17. Jhd. von den Holländern für eine Hand voll Perlen (damaliger Gegenwert von 60 Gulden) erstanden worden sein...

Wissenswertes über die Herstellung:

Glas wurde auf/im Kohlenfeuer und der Glut geschmolzen und so war die Herstellung sehr sehr schwierig und vor allem langwierig.
In Venedig gab es dann Glasöfen, wo das Glas geschmolzen wurde und heute noch geschmolzen wird.
Das Glas für Perlen wird vor einer Brenner-Flamme geschmolzen.

Material für die Herstellung von Glasperlen:

Glasstäbe
Gas und Sauerstoff (für einen 2-Gas-Brenner), Brenner, Feuerfeste Unterlage,
Abkühlflocken (Vermiculite - ein Schichtsiliat) oder ein Temperofen (für größere Perlen und Skulpturen
Perlendorne, Trennmitte, Sicherheitsbrille (Didymiumglas - filtert das gelbe leuchte und die UV-Stahlen während des Arbeitens in der Flamme heraus)
Formwerkzeug wie Graphit-Paddel, Zangen, Pinzetten, Perlenformen…
Glasfäden, Gold, Silber, Glassplitter zum Verzieren der Perle

Ganz wichtig für die Gesundheit ist natürlich eine ordentliche und leistungsstarke Abluftanlage. Beim Perlendrehen entsteht ein Gemisch aus Wasserdampf, Kohlendioxid, etwas Kohlenmonoxid und einigen Stickoxiden. Ausserdem verdampft Silber und Gold oder eben auch Blei - welches in manchen Gläsern enthalten ist.

Stadtausstellung / Gemeindeausstellung Österreich